Der Gersweiler Wasser-Weg

 

Der Gersweiler Mühlenweg führt vom Gersweiler Wasserturm bis zum Schanzenberg.

Auf dieser ca. 4 km langen Strecke kommt man an manchen Orten vorbei, die für die Bevölkerung in früherer Zeit von großer Bedeutung für die Versorgung waren. Vor einigen Jahren haben Julius Frank und Walter Neutzling diesen Weg entwickelt und einen Prospekt erstellt. Aus diesem Prospekt entstammt die kleine Wanderkarte.

Der Rückweg führt vom Schanzenberg zum Wasserturm = ca. 5 km, Gesamtlänge ca. 9 km

Höhenunterschied:

Wasserturm ca. 280 NN
Schanzenberg a. 185 NN
Unterschied ca. 95 m
Gefälle Hinweg ca. 2,4 %
Steigung Rückweg ca. 1,9 %

 

Erläuterungen zum Rundweg

Der Kohleabbau unter dem Ort Gersweiler vor ca. 130 Jahren führte zu Engpässen in der Wasserversorgung, die bis dahin nur aus Brunnen gespeist wurde. Man beschloss daher, eine Wasserleitung zu verlegen. Zu diesem Zweck wurden auf der höchsten Erhebung des Ortes mehrere Erdbehälter gebaut. Das darin gespeicherte Wasser gelangte von dort in die Wasserleitung. Die Quellen an der Willerbach lagen viel tiefer, so dass durch eine Pumpstation das Wasser hochgepumpt werden musste. Als der Gemeinderat 1886 die Baumaßnahme beschlossen hatte, stellte er fest: „Damit ist die Wasserversorgung von Gersweiler auf ewige Zeiten sichergestellt“.
Diese Ewigkeit währte nur etwa 25 Jahre. Die Wasserbehälter reichten nicht mehr aus, um den immer größer werdenden Ort mit Wasser zu versorgen, auch war der Wasserdruck in der Leitung zu gering. Man beschloss daher, einen Hochbehälter zu errichten. 1913 wurden die endgültigen Pläne gefertigt. Er sollte nicht nur als reiner Zweckbau dienen, sondern auch als Aussichtsturm der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Als Fertigstellungstermin war der September 1914 vorgesehen. Allein – die Kriegsereignisse verzögerten die Inbetriebnahme bis Oktober 1920. Der Wasserturm ist das erste Gersweiler Bauwerk, für das in größerem Umfang Stahlbeton verwandt wurde. Das Fassungsvermögen des bis zur obersten Plattform fast 19 m hohen Bauwerks betrug 200 cbm. Besonders erfreulich ist, dass dieser Wasserturm im 2. Band des Werkes „Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland“ berücksichtigt wurde.

Hier beginnt und endet der heutige Rundwanderweg. Nach einigen hundert Metern rechts befindet sich jetzt ein Kinderspielplatz. Unter seiner Oberfläche sind noch die alten Wasserbehälter von 1886 zu erkennen. Links vom Weg in der Flur „Hasenbühlerschlag“ steht als letztes Haus das alte Gersweiler Zollhaus. Unser Weg führt weiter vorbei auf der linden Seite am Rehpfad („Rehpädche“) und rechts an der Schutzhütte „Dicke Buche“ in Richtung Landesgrenze, Schönecken und ehem. Gaststätte „Paradies“. Hier verlassen wir auf der rechten Seite den Gersweiler Wald. Auf der linken Seite ist jetzt Stadtwald, Flur „In den tiefen Tälern“, und gegenüber beginnt die Flur „Am Rothenacker“. Dieser Weg ist der alte Gersweiler Mühlenweg, heute „Schönecker Weg“ genannt. Weiter führt uns der Weg vorbei an der Schutzhütte „Schönecker Hütte“ in der Flur „In den tiefen Tälern“. Auf der rechten Seite liegt die Flur „Teufelspforte“. Die erste und zweite Wegabbiegung auf der linken Seite führen zum Holzhauerhaus. Unser Weg geht weiter geradeaus am Forst-Pflanzgarten und an der „Julius-Kihm-Hütte“ vorbei. Weiter an der rechten Seite liegen die Reithalle und die Saarbrücker Radrennbahn. Letztere wurde in den zwanziger Jahren errichtet. Bis weit nach dem 2. Weltkrieg fanden hier bedeutende Rennen statt. Sie dient heute noch einem Saarbrücker Radsportverein als Trainingsstätte. Weiter im Hintergrund rechts steht das Revierforsthaus „Alt Saarbrücken“ (erbaut 1951).

Wir kommen nun am Schanzenberg aus dem Wald, etwas unterhalb der Stelle, an der die Deutschmühle stand. Sie hieß ursprünglich Breitenbacher Mühle und wurde 1324 erstmals erwähnt. Den Namen „Deutsch“ erhielt sie erst nach 1558, als die Deutsch-Ordens-Commend Saarbrücken sie erwarb. Die Gersweiler waren durch die Herrschaft nicht gezwungen, an einer bestimmten Mühle mahlen zu lassen. So war es ganz verständlich, dass sie die nächste aufsuchten. Der Fahrweg von Gersweiler nach Saarbrücken führte im Mittelalter und bis weit ins 19. Jh. durchs Tiefenthal, da wegen der bis zur Saar herabreichenden Felsen des Engenberges dort ein Durchkommen mit Wagen nicht möglich war.

Der Weg führt von hier zurück am Messegelände vorbei. Wer genügend Zeit besitzt, kann den links am Weg liegenden Waldlehrpfad besichtigen. Über die Eisenbahnbrücke kommt man zur Flur „Engenberg“. Hier beginnt der „Krughütter Weg“. Dieser Weg, der seinen Namen bis heute behalten hat, wurde zur gleichen Zeit wie der Gersweiler Mühlenweg zum ersten Mal genannt. Den Weg hinauf, vorbei auf der rechten Seite an der „Gersweiler Schutzhütte“, kommen wir an den heute benutzten Wasserbehälter. Schon 1959 wurde festgestellt, dass der vorhandene Hochbehälter den bei 865 cbm, in Spitzenzeiten sogar bei1200 cbm liegenden Verbrauch nicht mehr decken konnte. 1961 wurde mit dem Bau dieses neuen Wasserhochbehälters begonnen. Er besitzt ein Fassungsvermögen von ca. 2000 cbm und wurde 1964 in Betrieb genommen. Seine Höhe über der Erde beträgt ca. 22 m.

 

Die Wanderkarte finden Sie hier

 

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